Tel Aviv in Israel zählt zu den beliebten Reisezielen in Arabien, denn hier warten Strand, Sonne, Meer und ein ausgedehntes Nachtleben. Doch auch kulturhistorisch hat sich die Stadt weltweit einen renommierten Namen gemacht, denn hier findet sich eines der größten Vermächtnisse der Bauhaus-Ära. Was auf den ersten Blick nüchtern erscheint, ist bei genauem Hinsehen ein Kunst- und Kulturgut von unschätzbarem Wert. Jedes Gebäude weist seine besondere Formenvielfalt auf und bietet dem Auge abwechslungsreiche Ansichten.
Die „Weiße Stadt“ – Bauhaus-Kunst aus Deutschland
Im Herzen der Stadt finden sich 4.000 Gebäude aus den 1930er- und 1940er-Jahren, die von deutschstämmigen Architekten im Stil des Bauhauses entworfen wurden. Noch ca. 1.000 dieser Gebäude sind heute gut erhalten und bilden die „Weiße Stadt“. Klare Formen, weiße Fassaden, Funktionalität kennzeichnen den Bauhaus-Stil, der sich Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland entwickelt hat. Bekanntester Vertreter dieser künstlerischen Ausdrucksform war Walter Gropius, der auch das Staatliche Bauhaus in Weimar (Kunstakademie) gegründet hat.
In Tel Aviv fand dieser Stil bei der eingewanderten jüdischen Bevölkerung große Anerkennung und wurde unter Berücksichtigung der klimatischen und städtischen Bedingungen angepasst. So präsentieren sich die avantgardistisch modernen Gebäude als Mix aus geometrischen Formen. Runde, rechteckige oder quadratische Elemente verschmelzen zu einer baulichen Einheit, die jedem Gebäude seinen einzigartigen Charakter verleiht. Die Weiße Stadt wurde 2003 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Wer seinen Urlaub in Arabien/Tel Aviv verbringt, der kann sich selbst ein Bild von diesem eindrucksvollen Architekturdenkmal machen, wenn er die Rothschild oder Dizengoff Straße besucht. Es ist eine ganz besondere Sehenswürdigkeit.
Die „Weiße Stadt“ in Tel Aviv ist kein Unikat
Tel Aviv ist nicht die einzige „Weiße Stadt“. Auch in Berlin, im Ortsteil Reinickendorf, wurde der Bauhaus-Architektur ein Denkmal gesetzt. Israel und Deutschland sind gleichermaßen daran interessiert, das grenzüberschreitende Bauhaus-Erbe gemeinsam zu erhalten. Dazu bedarf es wichtiger Restaurierungsmaßnahmen, denn der Zahn der Zeit hat in Tel Aviv an vielen Häusern genagt. Der schwierige Spagat besteht hier zwischen Denkmalschutzauflagen und fachgerechter Sanierung.