Jedes Jahr zur Weihnachtszeit wird sie wieder durch Krippendarstellungen lebendig: Die Geburt Jesu in einem Stall in Betlehem. Über der Stelle, an der laut Bibelangaben das wichtigste Ereignis des Christentums stattgefunden haben soll, wurde die Geburtskirche errichtet, die zu den weltberühmten Pilgerstätten zählt.
Geschichtliche Eckdaten zur Geburtskirche
Der Bau der Geburtskirche wurde von Kaiser Konstantin dem Großen und seiner Mutter initiiert und kann in das Jahr 333 datiert werden. Die fünfschiffige Basilika mit Narthex erfuhr im Laufe der Zeitgeschichte eine Reihe von baulichen Erweiterungen und Restaurationen. Sie gilt als älteste Kirche in Israel.
Der wichtigste Teil der Kirche, der große Pilgerströme zur Weihnachtszeit nach Betlehem führt, findet sich mit der Geburtsgrotte, in der ein silberner Stern mit 14 Zacken und Inschrift exakt die Stelle kennzeichnet, an der Jesus zur Welt kam. Dieser Stern, der durch die katholische Kirche im 18. Jahrhundert angebracht wurde, entfachte eine Auseinandersetzung zwischen den unterschiedlichen Konfessionen, wem nun welche Teile der Kirche gehörten.
Die römisch-katholischen Christen erhielten den Dreikönigsaltar, den Stern mit Altar, die so genannten Hieronymosgrotten sowie einen Platz neben der Kirche, auf dem heute die römisch-katholische Katharinenkirche steht. Den armenischen und griechischen Christen wurden die restlichen Teile der Kirche zur Nutzung zugewiesen.
Die Geburtsgrotte
Über schmale Treppen gelangt man in das Untergeschoss der Geburtskirche, in der sich die Geburtsgrotte befindet. Über der Geburtsstelle, die mit dem 14-zackigen Stern gekennzeichnet ist, hängen 15 Lampen, welche die christlichen Religionsgemeinschaften symbolisieren.
Oberhalb der Geburtsstelle wurde ein imposanter Altar errichtet. Die Geburtsgrotte ist auch durch eine direkte Verbindungstür in der Katharinenkirche zugänglich, wobei diese aber nur zu Weihnachten oder besonderen religiösen Anlässen geöffnet wird.
Weitere Sehenswürdigkeiten in der Geburtskirche
Das Mittelschiff der Geburtskirche weist Überreste von Bodenmosaiken aus dem 4. Jahrhundert auf, welche aber aus Schutzgründen mit Holzabdeckungen versehen sind. Aus der Kreuzfahrerzeit sind detaillierte Konzilien-Wandmosaiken erhalten. Weitere Mosaiken mit biblischen Themen finden sich im Nordschiff. Auch die Säulenmalereien im so genannten Langhaus unterstreichen den magischen Ort der Geburtskirche und regen zum Nachdenken an.