In Arabien, zwischen Israel und Jordanien, findet sich einer der berühmtesten Flüsse überhaupt: der Jordan. Seine große religiöse Bedeutung im Christen- und Judentum. Aber auch die politische Wasserfrage Israels rücken den Fluss seit jeher in den Mittelpunkt des Interesses.
Fluss Jordan – Geografisches
Der Jordan mit einer Länge von ca. 250 km bildet sich aus den Quellflüssen Hazbani (Libanon), Dan (Nordisrael) und Banyas (Golanhöhlen, Syrien), die im Hule-Becken zusammenlaufen. Er fließt durch den See Genezareth und mündet schließlich in das Tote Meer. Auf diesem Weg weist er eine Vielzahl von Kurven auf. Der schmale Fluss, der nicht mit Schiffen befahren werden kann, zeigt in seinem Verlauf ein starkes Gefälle, weshalb sein Name mit „Herabsteigender Fluss“ übersetzt wird. Der Jordan speist das Tote Meer mit Süßwasser und erreicht hier zugleich seinen tiefsten Punkt. Als Jordangraben wird der nördliche Teil des Großen Afrikanischen Grabenbruchs bezeichnet, den der Fluss durchquert.
Jordan – die Wasserfrage
Israel und Jordanien sind auf das Süßwasser des Jordans stark angewiesen, um die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung und die landwirtschaftliche Bewässerung zu gewährleisten. Das hat jedoch zur Folge, dass die Gefahr einer Austrocknung des Flusses besteht, da der Wasserstand jährlich in gravierendem Maße sinkt. Die Wasserentnahme ist zudem ein großer Streitpunkt zwischen den angrenzenden Ländern, der auch vor kriegerischen Auseinandersetzungen in der Vergangenheit nicht zurückgeschreckt hat.
Religiöse Bedeutung des Jordan
Josua führte die Stämme Israels über den Jordan in das gelobte Land. Nach etlichen Jahren kräftezehrender Wüstendurchquerung war das für die Israeliten der Übertritt in das Paradies. Daher rührt auch die Redewendung: „Über den Jordan gehen“, die im allgemeinen Sprachgebrauch mit dem Übergang ins Jenseits, in das himmlische Reich Gottes, gleichgesetzt wird. Auch die Christen sehen in diesem Fluss eine wichtige Station der Bibelgeschichte, denn am Jordanufer erhielt Jesus die Taufe.
Pilger und Touristen zieht es vor allen Dingen an den See Genezareth und an das Tote Meer. Zudem finden sich in Israel zahlreiche Naturparks am Jordan, die Interessierte besuchen können.