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Oman: Weihrauch aus Dhofar

Weihrauch aus Dhofar

Weihrauch, ein biblischer Duft und eine hochwertige Gabe, schon die Heiligen Drei Könige brachten ihn zu Ehren der Geburt Jesu als Geschenk aus dem fernen Orient mit.

Dass Weihrauch den Oman zu einem wichtigen Handelszentrum gemacht hat, wird durch seine Geschichte und die Wertschätzung, die dem besonderen Harz seit jeher entgegengebracht wird, deutlich. Oman-Reisen bieten die einmalige Gelegenheit, Weihrauch in seiner Reinform und im Ursprungsland kennen zu lernen.

Weihrauch kommt nur aus Dhofar!

Weihrauch stammt nur aus dem Oman

Schon die Ägypter bestatteten ihre Pharaonen nicht ohne Weihrauch, Griechen und Römer beweihräucherten ihre Tempelstätten, Weihrauch galt der Ehrbezeugung für Kaiser und Statthalter. In der Bibel wird Weihrauch mit Gold gleichgesetzt, denn die Gaben der Heiligen Drei Könige aus dem Morgenland waren Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Auch der römische Kaiser Nero wog Weihrauch mit Gold auf. In der katholischen und orthodoxen Kirche wird Weihrauch seit jeher eingesetzt, was die besondere Stimmung und die Andächtigkeit im Gotteshaus unterstreicht. Dem Weihrauch werden zudem heilkundliche Fähigkeiten nachgesagt.

Weißes Gold oder Tränen Allahs sind Namen für ein Harz, das aus den Weihrauchbäumen gewonnen wird, die sich einzigartig in der Region Dhofar, im Süden des Oman, finden. Natürlich gewachsene Weihrauchbäume stehen im Wadi Dhawkah am Fuße des nördlichen Dhofar-Gebirges, das zum UNESCO Weltnaturerbe zählt.

Im Frankincense Park trifft der Besucher auf eine karge Sandlandschaft, in der sich tausende Weihrauchbäume praktisch aneinanderreihen. Von den niedrigen, dornigen und gespenstig wirkenden Bäumen wird der beste Weihrauch gewonnen, die Ernte ist aufwendig.

Weihrauch aus Dhofar – Anbau und Gewinnung

Erstmalig kann das Harz geerntet werden, wenn der Baum acht bis zehn Jahre alt ist. Die Gewinnung des Harzes wird auch „Anzapfen“ genannt. Mit einem Spezialmesser werden bis zu 30 Schnitte in den Baum gesetzt, damit das Harz heraus quillt. Erst nach zwei Wochen wird das mittlerweile trockene Harz abgenommen.

Bis zu drei Anschnitt-Durchgänge sind erforderlich, bis der Weihrauch die beste Qualität vorweisen kann. Bis zu 7.000 Tonnen Weihrauch werden pro Jahr in Dhofar gewonnen. Je heller der Weihrauch ist, umso teurer wird er gehandelt. Insgesamt finden sich vier unterschiedliche Sorten. Echter und reiner Weihrauch hat eine weiß-grünliche Farbe, Tausende getrocknete Harzkristalle bilden einen geruchsintensiven Brocken, der seinen Preis hat.

Ein Pfund weißes Gold original aus dem Oman kostet ca. 40 Euro. In der Provinz Dhofar übernehmen die Frauen die Herstellung von Räuchermischungen, deren Zusammensetzung jedoch geheim bleibt und von der Mutter auf die Tochter weitervererbt wird.

Dhofar – reich durch Weihrauch

Weihrauch war vor Beginn der Erdölgewinnung das Exportgut Nummer Eins im Oman, in den vergangenen Jahrtausenden brachten es Handelsschiffe in die ganze Welt hinaus, Abfahrtsort war der Hafen von Sumhuram. Die älteste bekannteste Handelsroute für den Weihrauch aus dem Oman ist jedoch die berühmte Weihrauchstraße, ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe.

Sie liegt zwischen der Provinzhauptstadt Salalah und Mirbat und bietet mit den historischen Stätten Sumhuram, Al Baliid und Shisr noch heute Faszination für die Geschichte des Weihrauchs. 3400 km Wegstrecke waren früher mit Kamelen zu bewältigen, von Dhofar durch den Jemen entlang der Westküste Arabiens bis nach Damaskus.