Im Westjordanland am Toten Meer finden sich die Ruinen von Qumran, einer antiken Siedlung, die vor allen Dingen aufgrund der weltberühmten Schriftrollen vom Toten Meer in die Geschichte eingegangen sind.
Erste Siedlungsspuren von Qumran werden in das Jahr 800 v. Chr. datiert. Bereits 68 n. Chr. fiel der Ort im Zuge des Jüdischen Krieges den Römischen Legionen zum Opfer. Heute ist Quamran ein Ort, den Touristen besuchen, die am Toten Meer Urlaub machen.
Qumran: Archäologische Funde und Ausgrabungen
Unter der Leitung des Archäologen Roland de Vaux begannen Anfang der 1950er Jahre die eigentlichen Ausgrabungsarbeiten an der Ruinen-Siedlung, nachdem zuvor der spektakuläre Fund der Schriftrollen vom Toten Meer für Aufsehen gesorgt hatte. Es wurden Grundrissfragmente und Gräber freigelegt, unter den umfangreichen Funden aus unterschiedlichen Zeitepochen fanden sich u.a. Schmuck, Knochen, Gegenstände des täglichen Gebrauchs und Keramiken.
Zu den bedeutenden Ausgrabungen gehört der Saal im Ruinenfeld, der auf ein zweistöckiges Gebäude schließen lässt, auch kleinere Gebäudereste mit etlichen Fundstücken aus dem Leben der Menschen wurden erschlossen. Lange Zeit wurde von Grabungsleiter Roland de Vaux die These vertreten, bei der Siedlung handele es sich um ein Essenerkloster. Diese These wird jedoch bis heute in Frage gestellt.
Qumran: Die Schriftrollen vom Toten Meer
Oft werden die bedeutenden Schriftrollen vom Toten Meer auch als Schriftrollen von Qumran bezeichnet, weil sie in Höhlen nahe der Siedlung entdeckt wurden. In insgesamt 11 Höhlen wurden ca. 800 antike Schriftrollen, die von über 500 Schreibern zeugen, gefunden, die für die Bibelschrift von entscheidender Prägung waren.
Die Schriftrollen sind aus Ziegenleder gefertigt, weshalb auch die Gerberei am Toten Meer in Qumran von großer Bedeutung gewesen sein soll. Zum überwiegenden Teil besteht der Fund aus Rollenfragmenten, nahezu unversehrt über die Jahrtausende ist die Rolle mit den Schriften Jesajas geblieben. Sie zählt zu den großen Bibelhandschriften und ist heute als Sehenswürdigkeit im Israel-Museum ausgestellt.