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Adschman

Adschman

Das Emirat Adschman (Ajman) ist klein, aber fein und ursprünglich. Adschman, das kleinste Emirat der Vereinigten Arabische Emirate (VAE) angehört, besitzt keine eigenen Ölvorkommen.

Die Bewohner lebten noch bis vor einigen Jahrzehnten ausschließlich vom Fischfang, der Perlentaucherei und dem Bau von Segelbooten. Im Vergleich zu den anderen sechs arabischen Emiraten, gilt Adschman als das ärmste Gebiet, wodurch sich allerdings auch die Lebenshaltungskosten niedrig zeigen.

Politik und Geschichte

Aufgrund neuester Ausgrabungen nimmt man an, dass Ajman bereits in der Bronzezeit besiedelt war. Weitere, genauere geschichtliche Erkenntnisse der frühesten Geschichte des Emirates sind nicht zu finden. Seit 1820 kann das kleine Emirat auf 11 Landesführer zurückblicken, wobei Humaid I. mit 7-Jähriger Unterbrechung zweimal an der Macht war. Scheich Rashid ibn Humaid Al-Nu‘ aimi unterzeichnete zu Beginn des Jahres 1820 in dem ursprünglich unter osmanischer Herrschaft stehenden Staat ein Marineabkommen mit den Briten, durch das die osmanische Herrschaft beendet und die Schutzherrschaft der Europäer gebilligt wurde.

Erst gegen Ende des Jahres 1971 entließen die Briten Ajman – gemeinsam mit den anderen Staaten der „Trucial States“ – in die Unabhängigkeit. Unter der Vorhut von Abu Dhabi wurden nun die Vereinigten Arabischen Emirate – VAE – gegründet, zu denen auch Ajman gehört. Offizielle Religion ist der Islam, und die Amtssprache ist Arabisch.

Verglichen mit den anderen sechs Emiraten versucht Ajman dem Islam eine entsprechend größere Stellung im Leben zu geben, indem es mehr Strenge walten lässt und beispielsweise Alkohol in der Öffentlichkeit verbietet. Ajman wird von der Al Nu‘ aimi-Familie regiert und seit 1981 von Scheich Humaid Bin Rashid Al Maktoum geführt. Kronprinz ist Ammar bin Humaid an-Nuʿaimi.

Vom Wüstenstaat zum modernen Emirat

Ajman lebte einst – im Küstengebiet – hauptsächlich vom Fischfang sowie vom Dhau-Bau, dem Bau der traditionellen Segelboote. Ferner war es Zentrum der Perlentaucherei. Und so wundert es auch nicht, dass sich hier die Mehrheit der Einwohner niederließ. Heute hat Ajman einen Importhafen mit Freihandelszone und wird als sogenannte „Schlafstadt“ – Trabantenstadt – Dubais und Sharjahs gesehen. Die meisten Agrarprodukte wie Datteln kommen aus den Enklaven Manama und Masfut.

Aus dem einstigen Wüstenstaat ist ein modernes, im Aufbau befindliches Emirat geworden, dessen Infrastruktur ebenso wie die Bevölkerung wächst. Ajman ist ein multikulturelles Land, das gekonnt versucht, die islamische Tradition in das moderne, teils europäische Leben einzubeziehen. So findet der Besucher eine einmalige Atmosphäre vor, wie etwa den Ruf des Muezzins vor der Kulisse supermoderner, gigantischer Bauwerke. Und so kommt es auch, dass Ajman sich immer mehr zu einem interessanten Touristenziel entwickelt.

Aber lediglich 16 Kilometer Küstenlänge stehen dem Emirat dabei zur Verfügung, wovon bereits zwei durch die Hafenanlage besetzt sind. Aber die Menschen in Ajman wissen sich zu helfen: Man baggert Kanäle und Lagunen von der Küste ins Inland hinein und gewinnt somit Bauland mit Meeresanschluss, der ideale Ort für Touristen. Bereits 2007 begann das Land mit der Neuschaffung von rund 17 kleineren und größeren Siedlungen; einige befinden sich noch im Aufbau, andere Bauvorhaben wurden vorerst zurückgestellt.

Kultur: Verhalten und Besonderheiten

Wer nun glaubt, auf einem so engen Raum und in einem alten arabischen Land könne man keinen komfortablen Urlaub verbringen, der irrt gewaltig. Ajman nennt zahlreiche bekannte und sehr komfortable Hotels, die uns Westeuropäern allen erdenklichen Luxus bieten, sein Eigen. Trotz Weltoffenheit und extremer Freundlichkeit der arabischen Bewohner Ajmans sollte man dennoch bedenken, dass man Gast in einem fremden Land ist, und bestimmte Dinge beachten.

Man ist in einem islamischen Land zu Besuch, wo andere Gesetze herrschen als bei uns. Hier ist beispielsweise das Alkoholtrinken in aller Öffentlichkeit ebenso tabu wie allzu freizügige Kleidung außerhalb der Hotelmauern. Dafür braucht man als alleinreisende Frau in Ajman keine Angst vor Belästigungen zu haben, denn in den gesamten Vereinigten Arabischen Emiraten genießen Frauen absoluten Respekt und somit Sicherheit.

Auch wenn man in ein Land reist, dass ganzjährig heiße bis warme Temperaturen hat, sollte man auf eine wärmere Jacke nicht verzichten, denn die allerorts installierten Klimaanlagen bescheren sehr unterschiedliche Temperaturen zwischen draußen und drinnen.

Klima: Das ganze Jahr über Sommerbekleidung

Das Klima in Ajman ist subtropisch und eher trocken, wobei es an der Küste im Sommer luftfeucht und extrem heiß ist. Im Winter hingegen empfinden wir es mit rund 14 °C bis maximal 35 °C und viel Sonne als sehr angenehm. Lediglich einige Sandstürme sowie die extremen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht können uns Mitteleuropäern vielleicht ein wenig zu schaffen machen.

Da der Sommer mit bis zu 48 °C Außentemperatur und 30 °C Wassertemperatur sowie einer 90%-igen Luftfeuchtigkeit für uns nahezu unerträglich ist, bietet sich ein Urlaub in Ajman in den Monaten Oktober bis April an. Dann betragen die Tagestemperaturen zwischen 25°C und 35°C, nachts kühlt es auf 14-20 °C ab. Die durchschnittliche Meerwassertemperatur beträgt 25°C. Ideale Reisezeit ist von Januar bis Mai, wenn gemäßigtes Klima herrscht und Blütezeit ist.

Adschman: Urlaub in Hotels zwischen Charme und Luxus

Die Ursprünglichkeit aber auch der Charme des kleinen Emirats zieht die Touristen an. Es findet sich eine Reihe von Hotels mit gehobener Ausstattung bis hin zu preiswerten Übernachtungsmöglichkeiten. Das Crown Palace Hotel ist das erste Haus am Platz für alle, die es modern und exklusiv lieben.

Arabische Atmosphäre vom Feinsten genießen Urlauber im Kempinski Hotel, das über einen Privatstrand mit Blick auf den Persischen Golf verfügt. Die Mehrzahl der Hotels liegt zentral oder in Strandnähe und mit vielen Möglichkeiten zum Shoppen. Sehr beliebt ist die Haupteinkaufsstraße Hamid bin Abdulaziz Street. Mit dem Taxi erreichen Urlauber jedes Ziel und das zu sehr günstigen Preisen.

Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in Adschman

In Adschman können Urlauber dem Trubel der Touristenhochburgen wie Abu Dhabi oder Dubai ein Stück weit entfliehen. Es bleiben Ruhe und Zeit, um sich die Sehenswürdigkeiten und die faszinierende Wüste anzusehen, ohne sich in Menschenmassen zu verlieren. Religiöse Architektur der arabischen Welt zeigt sich in den Moscheen von Adschman wie Saudi Adschman, Sheikh Al Khalifa und Masjid Naumia.

Wie der Herrschaftssitz einer Scheichfamilie aussieht, davon können sich die Besucher im restaurierten Naim Fort ein Bild machen. Das architektonische Kleinod verfügt über zwei Windtürme, um die Luft zu kühlen. Davon existieren in den Emiraten heute kaum noch Exemplare.

Im Fort ist ein Museum untergebracht, das über die Geschichte von Adschman informiert. Wer sich für die traditionellen Boote, die Dhaus, interessiert, sollte die alte Dhau-Werft besuchen. Eine Besonderheit ist die neue große Werft für die Überholung von Schiffen bis zu 80.000 Tonnen, die aus der ganzen Golfregion hier anlegen.