Einst Inbegriff des Märchens aus 1001 Nacht. Bagdad, die Hauptstadt des Irak, galt in der westlichen Welt lange als der Inbegriff für orientalische Märchen aus 1001 Nacht. Kalifen und Sultane in prachtvollen, bunten Gewändern, imposante Goldpaläste und Kuppelmoscheen, Sindbad der Seefahrer, der gerne in Bagdad weilte, oder Gullivers Reisen im fernen Arabien begeisterten die Welt. Durch den Irakkrieg ist die Stadt gezeichnet, dennoch finden sich unter den aneinander gereihten Hochhäusern vereinzelt Monumente einer großen Blütezeit, die keine Legende ist.
Die Stadt befindet sich in der Mitte des Landes, ca. 40 Meter über dem Meeresspiegel. Durch die Stadt fließt der Tigris und bildet somit den östlichen Teil Risafa und den westlichen Teil Karch. In Bagdad leben ca. 5,5 Millionen Menschen. Regierung, Parlament, staatliche und kirchliche Behörden sowie diplomatische Vertretungen haben in der Hauptstadt ihren Sitz. Bagdad ist Universitätsstadt und bildet auch das kulturelle Zentrum des Iraks.
Bagdads Geschichte
Bagdad wurde als Stadt des Friedens (Madinat as-Salam) im Jahre 762 als Kalifats-Hauptstadt gegründet. Dass die erste Stadt kreisrund um den ersten Kalifenpalast gebaut worden sein soll, bleibt bis heute nicht belegbar. Bagdad vergrößerte sich kontinuierlich, was auch der guten Lage an belebten Handelsstraßen und dem fruchtbaren Land zu verdanken war. Kunst und Wissenschaft nahmen einen hohen Stellenwert ein. Mit dem Einfall der Mongolen endete die Kalifenzeit in Bagdad und auch die Stadt nahm großen Schaden durch die verheerenden Zerstörungen. Nach osmanischer Herrschaft und britischer Kolonialzeit folgte im 20. Jahrhundert der große Aufschwung durch die Ölwirtschaft. Mit den Einnahmen wurden neue Häuser gebaut, Bagdad erhielt Wasserleitungen, Kanalisation und Autobahn, Bildungswesen, Sozialpolitik und der Tourismus fanden zunehmend Beachtung. Mit dem Beginn der Golfkriege und dem nachfolgenden Irakkrieg musste die Stadt jedoch etliche Verluste hinnehmen, auch das Stadtbild mit seinen historischen Schätzen hat darunter gelitten. Dennoch finden sich in Bagdad neben modernen Wohn- und Bürokomplexen noch bedeutende Bauwerke aus der Vergangenheit.
Sehenswürdigkeiten in Bagdad
In Bagdad zählen der Abbasidenpalast aus dem Jahre 1179, die Marjanmoschee, das historische Stadttor Bab al-Wastari und die Abu-Hanifa-Moschee zu den bedeutenden, historischen Sehenswürdigkeiten. Bauwerke, die einen Besuch lohnen, sind das Haus der Weisheit sowie der Fernsehturm in Bagdad, als höchster Turm des Irak. Zahlreiche Denkmäler erinnern an den ersten Golfkrieg, z.B. das Grabmal des unbekannten Soldaten oder der Triumphbogen mit Namen „Schwerter von Kadesia“. Ein architektonisches Highlight und gleichzeitig wichtiger Wallfahrtsort ist die Goldene Moschee in der Vorstadt Kadhimain. Das Nationalmuseum, der Zoo und der Lunapark runden die Sightseeing-Tour in Bagdad ab. Knotenpunkt für den Reiseverkehr ist der Bagdad International Airport.